Johannes Wiesmann

Häufige Fragen

Benötige ich eine Überweisung für die Psychotherapie?

Nein. Da ich eine Privatpraxis betreibe, ist keine Überweisung von einem Arzt notwendig.

Kann ich einfach zum ersten Termin kommen oder benötige ich vorher etwas von der Krankenkasse?

Da ich eine Privatpraxis betreibe, kann ich nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.

Private Krankenkassen handhaben die Genehmigung einer ambulanten Psychotherapie sehr unterschiedlich. Daher ist es vor Beginn einer Therapie sinnvoll, sich bei der privaten Krankenversicherung zu erkundigen, was für die Kostenübernahme einer Psychotherapie zu beachten ist. Die meisten Krankenversicherungen genehmigen zunächst 5 Probesitzungen (= probatorische Sitzungen), danach muss vom Therapeuten ein ausführlicher Antrag eingereicht werden, der von einem Gutachter anonymisiert geprüft wird. Manche privaten Kassen benötigen dagegen keinen Antrag, sondern genehmigen eine bestimmte Anzahl von Sitzungen pro Jahr, wozu die Nennung einer Diagnoseziffer auf der Rechnung ausreicht.

In jedem Fall ist es sinnvoll, sich vor Therapiebeginn bei der Krankenversicherung über das erforderliche Vorgehen zur Einleitung einer sog. ambulanten Psychotherapie zu erkundigen und sich entsprechende Antragsunterlagen, die hierfür meist erforderlich sind, zuschicken zu lassen. Wenn man verbeamtet und damit beihilfeberechtig ist, gewährt die Beihilfe ebenfalls 5 probatorische Sitzungen, wonach ein ausführlicher Antrag des Therapeuten notwendig ist. Die Antragsunterlagen kann man bei der Beihilfestelle anfordern oder im Internet als PDF downloaden und ausdrucken. Zu einem ersten Gespräch ist es jedoch nicht erforderlich, diese Unterlagen schon mitzubringen. Als Selbstzahler entfallen diese Formalitäten.

Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapeut, Psychologe und Psychiater?

Ein Psychologe hat Psychologie studiert und diesen Studiengang mit einem Diplom oder Master abgeschlossen. Ein Psychiater ist ein Arzt, der Medizin studiert hat und anschließend eine Facharztausbildung zum Psychiater absolviert hat. Häufig sind Psychiater vor allem für die Verordnung von Medikamenten (Psychopharmaka) zuständig, z.B. gegen Depressionen oder Ängste. Ein Psychotherapeut hat nach einem Grundstudium eine Weiterbildung zum Psychotherapeuten absolviert, um Psychotherapien durchführen zu können. Sowohl Psychologen als auch Ärzte können eine Weiterbildung zum Psychotherapeuten absolvieren. In der Fachsprache nennen sich die Berufsbezeichnungen dann Psychologischer Psychotherapeut oder Ärztlicher Psychotherapeut.

Wie lange dauert eine Behandlung?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Wenn beispielsweise ein umgrenztes Anliegen vorliegt wie etwa eine verbesserte Abgrenzung bei der Unterstützung eines erkrankten Angehörigen, die Lebensbedingungen beruflich, partnerschaftlich und finanziell stabil sind, können 5-10 Sitzungen schon ausreichend sein. Wenn dagegen eine psychische Erkrankung vorliegt, diese schon über mehrere Jahre besteht und es weitere Herausforderungen in der Lebenssituation gibt, ist eher mit einem längeren Therapieprozess zu rechnen. Die Krankenkassen unterscheiden eine sog. Kurzzeittherapie (25 Sitzungen) von einer Langzeittherapie (45 Sitzungen). Die Dauer der Behandlung hängt wesentlich davon ab, wie viele Ziele man hat, die durch einen Beratungs- oder Therapieprozess erreicht werden sollen. Ein umgrenztes Ziel ist schneller zu erreichen als fünf oder sieben. Darüber hinaus hängt die Behandlungsdauer auch davon ab, wie viel Zeit man investiert, die in den Sitzungen erarbeiteten Inhalte im Alltag zu erproben und umzusetzen.

Wer erfährt davon, wenn ich eine Psychotherapie mache / eine Beratung wahrnehme?

Niemand, wenn man es nicht möchte. Ich unterliege der gesetzlichen Schweigepflicht und darf daher niemandem Auskunft geben. Falls eine Psychotherapie über die Krankenkasse abgerechnet wird, benötigt der Therapeut eine schriftliche Schweigepflichtentbindung, um sich mit der Krankenkasse in Verbindung setzen zu dürfen. Die Krankenkasse fordert eine Diagnose, damit die Kosten für eine Psychotherapie übernommen werden. Inhalte der Gespräche, genaue Beschwerden oder andere Details werden der Krankenkasse nicht weitergegeben.

Welche Therapieform passt zu mir und wie wähle ich sie aus?

Mein Angebot beinhaltet die Verhaltenstherapie, Hypnotherapie sowie Ansätze aus der systemischen Therapie, Egostate-Therapie sowie imaginative Körperreisen. Je nachdem, um welches Anliegen es geht, werde ich Vorschläge machen, welches Vorgehen oder Verfahren erfahrungsgemäß geeignet erscheint. Selbstverständlich entscheidet immer mein Gegenüber, ob bzw. welche dieser Vorschläge passend sind.

Kann eine Therapie auch Nachteile haben?

Wenn man beabsichtigt, in den nächsten Jahren eine Berufsunfähigkeits- oder Lebensversicherung abzuschließen, sollten man wissen, dass eine Psychotherapie, die in den letzten 5 Jahren über die Krankenkasse wahrgenommen wurde, in der Regel von den Versicherungen als Ablehnungsgrund für eine solche Versicherung gesehen wird. Ähnlich verhält es sich, wenn man vor einer Verbeamtung steht. Hier kann eine Psychotherapie über die Krankenkasse Anlass für die Ablehnung einer Verbeamtung sein. Anders verhält es sich, wenn man Beratungs- oder Therapiegespräche selbst bezahlt. In diesem Fall erfährt niemand davon und es hat keine Nachteile.

Kann man mit Hypnose Beschwerden „weghypnotisieren“?

Nein, das ist nicht möglich! Die Hypnotherapie bietet zwar die Möglichkeit, neue Ansätze zur Veränderung von Beschwerden zu entwickeln. Allerdings findet dies immer im Rahmen eines allgemeinen Psychotherapiekonzeptes statt. Manchmal ist es auch möglich, dass Beschwerden eine wichtige (oft unbewusste) Funktion erfüllen und das Wegfallen der Beschwerden mehr Nachteile als Vorteile hätte. So kann es beispielsweise sein, dass Beschwerden (z.B. Kopfschmerzen) sich trotz Hypnose so lange nicht verändern, wie man einen eher ungesunden Lebensstil beibehält (z.B. wenig Pausen machen, ständige Überstunden etc.).

Ist Hypnose wie schlafen?

Das Wort Hypnose ist von dem griechischen Begriff Hypnos abgeleitet und bedeutet übersetzt Schlaf. Lange glaubte man, der Zustand in einer hypnotherapeutischen Trance sei wie schlafen. Allerdings weiß man durch die Untersuchung von Hirnströmen, dass in Hypnose die Hirnwellen einem Zustand der entspannten Wachheit gleichen (kurzwelliges EEG), im Schlaf dagegen langwellige EEG-Muster zu finden sind. Ein weiterer Unterschied ist, dass man in Hypnose ansprechbar ist, dies anders als im Schlaf auch mitbekommt und anschließend erinnern kann.

Bin ich dem Therapeuten während der Hypnose willenlos ausgeliefert?

Dieses Vorurteil resultiert aus dem, was man leider oft aus dem Fernsehen über Hypnose vermittelt bekommt. Dort wird Hypnose als Showhypnose betrieben und meist versucht, schnelle verblüffende Effekte für das Publikum zu erzielen. Dadurch entsteht der Eindruck, man hätte bei einer Hypnose keine Kontrolle über sich und eine fremde Person könne alles mit einem machen. Dieses Vorgehen ist häufig auf Effekthascherei aus und für die Betroffenen nicht selten entwürdigend.

In der klinisch angewandten Hypnotherapie hat man dagegen absolute Kontrolle und bestimmt den therapeutischen Prozess mit. Zudem zeigt die Erfahrung, dass Menschen sehr genau merken, wenn etwas gegen Ihren Willen geschieht und sie sich in der Regel gut dagegen abgrenzen können. In meiner therapeutischen Arbeit ist eine zentrale Leitlinie, mir wiederholt Rückmeldung darüber zu holen, ob meine Angebote in eine wünschenswerte Richtung gehen und die Zustimmung kommt, in diese Richtung weiterzuarbeiten oder aber etwas zu ändern. Die Hauptperson, die bestimmt, wo es langgeht, ist immer mein Gegenüber.

Ist es möglich, dass ich nach der Hypnose nicht mehr weiß, was während der Sitzung passiert ist?

Es gibt Therapeuten, die Hypnose so einsetzen, dass man nach einer Sitzung keine Erinnerung mehr an das hat, was gemacht wurde. Mir ist es in meiner Arbeit jedoch wichtig, dass alles, was ich tue, meinem Gegenüber transparent und verständlich ist. Daher wende ich nur Therapietechniken an, die nachvollziehbar und offengelegt sind. In der Regel kann man sich nach einer Hypnotherapiesitzung gut an die Inhalte einer Sitzung erinnern.

Kann man in einer Hypnose hängen bleiben und nicht mehr aus der Trance herauskommen?

Das ist nicht möglich. Der Therapeut sorgt nach jeder hypnotherapeutischen Sitzung dafür, sein Gegenüber behutsam wieder in die aktuelle Situation zurück zu orientieren. Selbst wenn er dies nicht tun würde, würde man spätestens, wenn der Therapeut den Raum verlassen würde oder man zur Toilette müsste, wieder in der aktuellen Situation zurück orientiert sein.